Sommerprogramm der Männerriege und Männergymnastik

Vom Muotathal nach Morgarten

Die Schulferien im Sommer sind eine gute Zeit um draussen aktiv zu sein. Das denken sich auch die Männer des STV Oberägeri und lassen die Turnstunden in der Halle ausfallen. Das heisst aber nicht, dass keine Anlässe stattfinden. Die Leiter stellen immer ein interessantes Sommerprogramm zusammen.

 

Kommandoposten Selgis im Muotathal

Dominik Häusler organisierte den ersten Anlass des Sommerprogrammes. Der Ausflug führte die Männer und Frauen in den Kommandoposten Selgis beim Schlattli eingangs des Muotathals. Diese militärische Anlage aus dem 2. Weltkrieg wurde bis 1995 von der Armee benutzt und war streng geheim. Erst nachher wurde Selgis auch der Öffentlichkeit zugänglich. Ein weit verzweigtes Stollensystem im Inneren des Berges diente als Kommandoposten* für höhere Offiziere. Die Anlage war bestens ausgerüstet und vermutlich nur schwer einnehmbar (mehr dazu nach den Fotos).
Den 16 Teilnehmenden wurden erstaunliche Informationen geboten und es mutet fast unglaublich an, dass die Anlage während der 40er Jahre des letzten Jahrhunderts sogar von einem Künstler ausgeschmückt wurde.
Nach den interessanten Ausführungen verschob sich die Gruppe ins Morgärtli zum Schlummertrunk und zum gemütlichen Beisammensein.

 

Besuch der Interkantonalen Strafanstalt Bostadel in Menzingen

Karl Meier und Herbert Baumann, beide Mitglieder des STV Oberägeri, organisierten die Führung durch die Interkantonale Strafanstalt Bostadel. Die beiden Fachleute, sie arbeiten in diesem Betrieb, konnten den über 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel Interessantes über den Betrieb dieser Anstalt zeigen.
Im Bostadel, einem Gemeinschaftswerk der beiden Kantone Basel-Stadt und Zug, sind über 100 Gefangene einquartiert. Die modernen Gebäulichkeiten entsprechen den heutigen Anforderungen des Strafvollzuges.
In den Werkstätten werden verschiedene Holz- und Metallprodukte hergestellt und auch die Cartonnage für die Herstellung von Verpackungsschachteln ist modern ausgerüstet. Bekannt sind vor allem auch die geflochtenen Körbe, Zainen und Chrätten, die auch an Märkten verkauft werden. Ebenfalls werden viele Fensterläden in unserer Gegend von Insassen des Bostadels renoviert und neu gestrichen.
Obwohl die Gefangenen im Essraum zusammen essen können, ihnen Fitnessgeräte und andere Freizeitmöglichkeiten zur Verfügung stehen, überkommt einem ein mulmiges Gefühl, wenn unsere Führer jede Tür mit dem Schlüssel öffnen müssen oder sogar nur die Zentrale uns in einen anderen Raum lässt.
Alle waren doch wieder froh, als sich das Eingangstor hinter ihnen schloss und sie wieder draussen nicht „gesiebte“ Luft atmen konnten.
Der Abend klang dann bei Speis und Trank im Edlibacherhof aus.

 

Wanderung um den Engelstock

So sicher und schön wie für den Abend des 25. Juli war die Wetterprognose nie. Deshalb erstaunte es dann, dass es in Oberägeri bereits nach 18 Uhr zu tröpfeln begann. Aber das liess 7 Männer und 1 Dame nicht davon abhalten um Richtung Mostelberg zu fahren. Marcel Vock leitete die Wanderung um den Engelstock.
Die Wolken verdichteten sich immer mehr und kaum hatten wir die Waldpartie verlassen und wollten unseren Blick auf den Talkessel von Schwyz werfen, war die weisse Wand da und es begann zu schütten. Nach einem unfreiwilligen Halt im Wald marschierten die Wanderlustigen weiter Richtung Mostelberg. Aber nach kurzem Unterbruch wollte Petrus uns wiederum duschen.
Glücklicherweise war dann das Restaurant Engelstock nach gut einer Stunde Marsch  erreicht, wo Albert Bienz für uns Plätze reserviert hatte. Da der Regen nicht aufhörte und der Wind etwas zügiger wurde, dislozierten wir von der gedeckten Gartenwirtschaft in die Gaststube.
Gut hatten die Fahrer ihre Fahrzeuge auf dem Mostelberg geholt, so dass Alle schliesslich doch einigermassen trocken Oberägeri wieder erreichten.

 

Bocciaspielen in Unteräger  -  nein, Kegeln im Morgarten

Bereits am Mittwoch musste Jonny Meier eine Wetterwarnung herausgeben. Das Bocciaspielen beim Schützen in Unterägeri wird vermutlich am Donnerstag buchstäblich ins Wasser fallen. Das war dann auch so und Jonny entschloss sich als Alternative, einen Kegelabend im Restaurant Morgarten zu veranstalten.
Trotz dieser Programmumstellung fanden sich zahlreiche Männer in Morgarten  und wetteiferten mit Babeli, Kranz und Gasse um Punkte. Und das obligate gemütliche Besammensein kam auch nicht zu kurz.

 

Mit diesem Kegelabend klingt das Sommerprogramm aus und schon bald treffen sich die Turner wieder in der Hofmatt-Turnhalle.
An dieser Stelle danke ich im Namen aller Teilnehmenden den Organisatoren für die interessanten, abwechslungsreichen und unterhaltenden Abende.

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*Kommandoposten Selgis im Muotathal

Der Kommandoposten Selgis beim Schlattli, eingangs ins Muotathal wurde im 2. Weltkrieg (1940/41) erbaut und diente dem 4. Armeekorps als sicherer Führungsstützpunkt. Die Anlage war bis 1995 noch von der Armee benutzt und streng geheim. Erst anfangs dieses Jahrhunderts wurde sie der Öffentlichkeit freigegeben.
Etwas ganz Besonderes sind die Wandmalereien in den Räumlichkeiten, welche vom Maler Willy Koch stammen. Der in Stein am Rhein geborene und in St. Gallen lebende Künstler war während dem Weltkrieg aktiver Soldat und hatte den Auftrag, diese Bilder zu malen. Die Gemälde sind vom Kanton Schwyz unter Denkmalschutz gestellt worden.
Die Festung war damals nicht bewaffnet, lediglich beim Eingang stand ein Leichtes Maschinengewehre, welches auch heute noch auf den Eingang zielt.
Die Festung ist über 100 m in den Fels gehauen und bot damals für bis zu 100 Mann Schutz.
Die Anlage kann besichtigt werden. Es werden auch Führungen angeboten.